Erklärt: Warum ein fehlender Bäcker dich locker 30.000 € kosten kann!

Wenn Mitarbeiter kündigen ist das in den allermeisten Fällen Fluch statt Segen. Denn bevor ein neuer Mitarbeiter die entstandene Lücke schließen kann, vergehen durchschnittlich rund 160 Tage1. Viel Zeit, in der dein Betrieb sein Potenzial nicht voll ausschöpft.

Aber wie teuer kommt dich eine offene Stelle in Produktion oder Verkauf tatsächlich zu stehen?

Dieser Frage gehen wir jetzt auf den Grund.

Warum du Geld verlierst, wenn ein Mitarbeiter kündigt

Mitarbeiter generieren einen Mehrwert für deinen Betrieb, der am Ende des Monats die Kosten der Arbeitskraft übersteigt. Abhängig von der Position und der Verantwortung variiert dieser Mehrwert.

Verlierst du beispielsweise einen engagierte Backstubenleiter, der in der Lage war das Team Tag für Tag neu zu motivieren und gute Stimmung verbreitet hat, hat das eine andere Auswirkung, als der Verlust einer zuarbeitenden Hilfskraft, die maximal Dienst nach Vorschrift praktiziert.

Am Ende des Tages wird aber in jeder Position Mehrwert generiert. Dieser Mehrwert entfällt logischerweise, wenn der Mensch nicht mehr für dich tätig ist.

Was steckt hinter den Vakanzkosten?

Im Netz gibt es eine vereinfachte Formel. Mit dieser Formel lassen sich die Kosten für eine offene Stelle (Vakanzkosten) näherungsweise berechnen. Die für die Berechnung relevanten Faktoren sind:

  • Das Brutto-Jahresgehalt der offenen Stelle
  • Die Anzahl der Tage, die die Stelle unbesetzt bleibt
  • Ein Faktor zwischen 1 und 3, abhängig von Wichtigkeit und Einfluss der jeweiligen Stelle.

Als erstes wird das Brutto-Jahresgehalt durch die Anzahl der Arbeitstage im Jahr geteilt. Das Ergebnis multiplizierst du nun mit der Anzahl der Tage, die die Stelle bereits unbesetzt ist. Und dieser Wert wird nochmal mit dem Wichtigkeitsfaktor multipliziert.

Bei Auszubildenden, Hilfskräften oder Berufsanfängern verändert sich das Ergebnis nicht, da mit 1 multipliziert wird.

Für eine berufserfahrene Person bzw. Fachkraft multiplizierst du mit 2.

Und für Teamleiter, Gebietsleiter oder andere Führungskräfte verwendest du den Faktor 3.

Ein praktisches Beispiel für die Vakanzkosten eines Bäckers

32.400 € Brutto-Jahresgehalt / 220 Arbeitstage pro Jahr = ca. 150 € Bruttogehalt pro Arbeitstag

150 € Bruttogehalt pro Arbeitstag * 21 Tage pro Monat * Faktor 2 für einen Bäckermeister = 6.300 € jeden Monat

Wie schon erwähnt, ist das eine sehr vereinfachte Annäherung an die tatsächlichen Kosten einer offenen Stelle. Die Realität kann durchaus ein paar hundert oder sogar tausend Euro darüber, selten darunter liegen.

Wenn du es genauer wissen möchtest, musst du dir weitere Fragen stellen:

  • Wie viel Umsatz geht dir flöten, weil die Produktionskapazität sinkt?
  • Auf wie viel Umsatz wirst du verzichten müssen, weil du neue Aufträgen ablehnen musst?
  • Steigen durch die Überlastung des Teams die Fehlzeiten aufgrund von Krankheit (Stress, Überlastung)?
  • Oder noch schlimmer: Kündigen vielleicht sogar weitere Mitarbeiter?
  • Verlierst du Kunden und Umsatz, weil die Qualität deiner Produkte unter dem Mitarbeitermangel leidet?
  • Wie viel mehr Ausschuss wird produziert, weil durch die Überlastung Fehler passieren?
  • ...

Du merkst: Die Frage nach den tatsächlichen Vakanzkosten im Bäckerhandwerk ist nicht so einfach zu beantworten und eine Wissenschaft für sich.

Eines sollte jedoch deutlich geworden sein. Die Nichtbesetzung einer benötigten Stelle zieht einen ganzen Rattenschwanz an negativen Folgen und Kosten nach sich. Zumindest wenn die Stelle nicht zeitnah mit adäquatem Ersatz besetzt werden kann.

Konkrete Maßnahmen, um die Vakanzkosten im Bäckerhandwerk zu minimieren

Was kannst du also tun, um offene Stellen schnell neu zu besetzen um dadurch die Vakanzkosten zu senken?

Dazu gebe ich dir gerne noch ein paar Anregungen und Tipps:

  1. Vorsorge ist besser als Nachsorge!

    Was ist besser als einen neuen Mitarbeiter einzustellen?

    Genau!

    Erst gar keinen neuen Mitarbeiter zu benötigen, weil du ein eingespieltes Team hast, das treu an deiner Seite steht – Mit dir durch dick und dünn geht.

    Wie du die Zufriedenheit deiner Mitarbeiter sicherstellst und damit die Fluktuation senkst, erkläre ich in einem anderen Blogpost.

  2. Optimiere die Präsentation deiner Arbeitgebermarke!

    Überprüfe, wie ein potenzieller Bewerber deinen Betrieb von außen wahrnimmt. Stelle dir dabei folgende Fragen:

    • Bekommt ein potenzieller Bewerber alle für ihn wichtigen Informationen über die offene Position?
    • Kommunizierst du, wie die Arbeit in deinem Betrieb das Leben des neuen Mitarbeiters positiv verändert?
    • Gibst du Einblicke in deinen Betrieb und potenziellen Kandidaten damit die Chance euch vorab "kennenzulernen"?
    • Arbeitest du mit einer authentischen Bildsprache, die Sympathie erzeugt?
    • Erfährt der Interessent welche Vision dein Betrieb verfolgt und welche Werte euch wichtig sind?

    Versetze dich selbst einmal in die Situation deiner Zielgruppe und betrachte deine Kommunikation aus ihren Augen.

    Fühlst du dich angesprochen und emotional abgeholt?

    Oder liest sich dein Stellenangebot wie jedes andere?

    Nutze insbesondere auch Storytelling, um deinen Betrieb interessant zu machen und dafür zu sorgen, dass man sich mit deinem Betrieb auseinandersetzt.

  3. Schöpfe das Marktpotenzial voll aus!

    Es sind ca. 29 % deiner Zielgruppe die aktiv auf der Suche nach einem neuen Job sind2. Diese Menschen erreichst du ggf. über Kleinanzeigen, Jobportale oder deine Karriereseite.

    Weitere 24 % suchen zwar nicht aktiv nach einem neuen Job, sind jedoch passiv wechselwillig2.

    Und 13 % sind eigentlich rundum zufrieden in ihrem aktuellen Job, würden aber für ein besseres Angebot dennoch den Arbeitgeber wechseln.

    In Summe sind es folglich 66 % für die dein Stellenangebot potenziell interessant ist. Das sind nicht wenige, wenn du weißt, wei du sie erreichst ...

    Social Media ist das Zauberwort! Mehr als 85 % der Deutschen sind inzwischen aktiv in sozialen Netzwerken unterwegs. Täglich. Im Durchschnitt ganze 1,5 Stunden.

    Social Recruiting ist eine gute und kostengünstige Möglichkeit die Gesamtheit seiner Bewerberzielgruppe anzusprechen. Aber Achtung: Wenn du nur eine langweilige "Wir suchen dich!" Stellenanzeige schaltest, kannst du auch viel Geld verbrennen.

    Falls du Lust hast, dass wir eine deiner Stellenanzeigen mal gemeinsam optimieren, buch dir gerne einen Termin in meinem Kalender (Hier klicken!).

 

1) Quelle: Statista, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1318407/umfrage/vakanzzeit-gemeldeter-arbeitsstellen-nach-anforderungsniveau/

2) Quelle: Studie zur Zufriedenheit von Mitarbeitern im Bäckerhandwerk, Joachim Freytag


Über den Autor

Joachim Freytag

Joachim Freytag

Mit meiner langjährigen Erfahrung im Digital-Marketing habe ich mich darauf spezialisiert den Mitarbeiterengpass kleiner bis mittelständischer Betriebe aus dem Bäckerei- und Konditorei-Handwerk zu lösen.

Indem ich dir bei der Mitarbeiter­gewinnung unter die Arme greife, will ich meinen Beitrag leisten, zu:

  • fairen Marktbedingungen,
  • dem Erhalt von Pluralität und Angebotsvielfalt
  • und der Bewahrung der deutschen Brotkultur.

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